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Psyche und Schwangerschaft und Geburt

Psychische Belastungen stellen eines der häufigsten Probleme in der Schwangerschaft und im ersten Jahr nach der Geburt dar. Ungefähr jede 10. Frau in dieser Lebensphase ist von einer Depression betroffen, mehr als 16 % der Schwangeren leiden unter Ängsten oder einer Form der Angststörung und ca. 11 % unter einer akuten Stress- und Anpassungsreaktion (Wallwiener et al. 2020).

Angst, Traurigkeit und andere Konflikte in der Schwangerschaft oder nach der Geburt sind nicht nur extrem belastend für die Schwangere bzw. die junge Mutter, sie können unbehandelt auch zu weitreichenden bio-psycho-sozialen Folgen in der Schwangerschaft und nach der Geburt führen. Eine Behandlung lohnt sich also!

Eine Schwangerschaft nach vorangegangenem Verlust eines Kindes oder eine Schwangerschaft mit pränatal diagnostizierter Diagnose, aber auch ungeplante Schwangerschaften oder Schwangerschaftskonflikte können extrem belastend sein und psychotherapeutische Hilfsangebote nötig machen.

​Oft treten Symtome in Form von Traurigkeit oder Ängsten, Unsicherheiten, Überforderung oder Identitätskonflikten aber auch erstmals nach der Geburt auf und können bis hin zur Wochenbettsdepression führen.

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Psychotherapie hilft!

Ich bin nicht nur tiefenpsychologischen Psychotherapeutin, sondern auch Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe. Durch meine langjährige Tätigkeit im Kreißsaal an der Universitätsfrauenklinik der LMU Innenstadt und durch die stationäre und ambulante Versorgung von (Risiko-) Schwangeren und Frauen nach der Geburt habe ich viel Erfahrung und Verständnis für Ihre spezielle Situation. Ich bemühe mich, sowohl Ihre körperliche als auch Ihre seelische und soziale Situation genau zu verstehen. Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie oder Beratung ist hoch individuell und auf Sie und Ihre Nöte abgestimmt. Basis ist eine vertrauensvolle Beziehung.

Beispielhaft seien hier einige Gründe etwas näher aufgeführt, die eine tiefenpsychologische Psychotherapie oder eine psychosomatische Beratung rund um Schwangerschaft und Geburt notwendig machen können:

Übermäßiges Schwangerschaftserbrechen (Hyperemesis gravidarum)

​Die Übelkeit und das Erbrechen in der Frühschwangerschaft betreffen den Großteil der Schwangeren. Wenn das Erbrechen aber so häufig ist, dass ein normaler Alltag nicht mehr möglich ist und Maßnahmen wie z.B. Infusionen notwendig werden, können neben körperlichen auch seelische Ursachen eine Rolle spielen. Teil einer tiefenpsychologischen Psychotherapie kann es sein, unbewusste ungelöste ggf. auch negative Faktoren der Schwangerschaft und kommenden Mutterschaft bewusst werden zu lassen, zu verstehen und passendere Lösungsstrategien zu finden, so dass im besten Fall das Symptom „übermäßiges Schwangerschaftserbrechen“ nicht mehr „benötigt“ wird. 

Psyche und Geburt

Angst vor der großen Aufgabe der Geburt ist ganz normal und betrifft alle Schwangeren mehr oder weniger. Die Ängste können verschieden Aspekte betreffen, wie z.B. die Angst vor einem Kontrollverlust, Angst vor den Schmerzen, Angst, es nicht zu schaffen oder Angst, dass „etwas schiefgeht“. Sind diese Ängste übermächtig und/oder erscheint eine vaginale Geburt gar nicht vorstellbar und es kommt der „Wunsch“ nach einem geplanten Kaiserschnitt auf, kann es helfen, in psychotherapeutischen Gesprächen die eigenen Ängste sichtbar zu machen, zu verstehen und gemeinsam eine individuell an Sie und Ihre Situation angepasste Geburtsplanung zu finden und dadurch ein positives Geburtserleben fördern.

Gewalt und Geburt

Gewalt und Geburt? Auf den ersten Blick passt das für manche vielleicht nicht zusammen. Aber leider können bei einer Geburt sowohl alte, früher erlebte Traumen reaktiviert aber auch ein neues Trauma gesetzt werden. Viel mehr Frauen, als vermutet, leiden in Folge von körperlicher, psychischer oder sexualisierter Gewalt, aufgrund von Krieg, Flucht, Verlusten, Geburten etc. an Traumafolgen. Nicht immer ist das Trauma bewusst und auch wenn es bewusst ist wird es nur selten thematisiert.

Bei bewussten Gewalterfahrungen kann es hilfreich sein, die Geburt in psychosomatischen Gesprächen innerlich vorzubereiten in denen z.B. eine individuelle V.a. auf Selbstbestimmung, Sicherheit und Selbstfürsorge abgestimmte Geburtsplanung erarbeitet wird.

Nach einer traumatisch, gewaltsam oder belastend erlebten Geburt, sei es aufgrund von reellen Notsituationen oder aufgrund von übergriffig erlebtem Verhalten können nachbearbeitende, die Geburt nachvollziehende, aufarbeitende psychosomatische Gespräche sehr hilfreich und entlastend sein.

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